Autismus kann als eine besondere Art der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung, des Denkens, Handelns und Erlebens betrachtet werden, die spezifische Stärken, aber auch Beeinträchtigungen mit sich bringt.
Den typischen Autisten gibt es nicht. Das autistische Spektrum umfasst eine Vielzahl von Menschen mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeitseigenschaften, kognitiven Fähigkeiten, Interessen und Talenten – so wie das nicht autistische Spektrum auch.
Es reicht von nicht sprechenden Menschen bis zu Menschen mit einer ausgeprägten Wortgewandtheit, von der unterdurchschnittlichen Intelligenz über eine normale Begabung bis zu überdurchschnittlichen Fähigkeiten, von sehr schweren Beeinträchtigungen bis zu leichten Formen, die in die Normalität übergehen.
Während „Autismus“ über einen langen Zeitraum von Fachleuten vorwiegend aus neurologisch-psychiatrischer oder psychologischer Sichtweise betrachtet wurde, melden sich seit einigen Jahren immer mehr autistische Menschen selbst zu Wort.
Ihre Besonderheiten verstehen sie als Teil einer universalen neurologischen Vielfalt.
Autismus liegt für sie in einem Kontinuum vieler Wahrnehmungsformen, welche sich durch einen eigenen Denkstil aufgrund abweichender Informations- und Wahrnehmungsverarbeitungsprozesse von der Norm unterscheiden. Die Folge sind ebenfalls von der Norm abweichende Verhaltensmuster.